Qualität bei gehäckseltem Mais sehr unterschiedlich

Bei der Maissilage kann man durchaus unterschiedliche Qualitäten feststellen. Ist die Qualität der Maissilage nicht gut, die die Milchkühe erhalten, wirkt sich dies auf die Tiergesundheit sowie die Menge der gemolkenen Milch aus.

Statistiken zeigen, dass in der Vergangenheit etwa die Hälfte aller Maissilagen eine ungenügende Häckselqualität aufweisen. D.h. sie erreichen hier nur die Häckselqualitäts-Klasse 3 oder schlechter. Damit ist nicht die Häcksellänge gemeint. Vielmehr geht es hier um einem erhöhten Anteil an Spindelscheiben, unzerkleinerten Lieschen und größeren Stängelteilen.

Schlechte Häckselqualität wirkt sich in der Landwirtschaft folgendermaßen aus:

  • Kühe neigen zum selektiven Fressen. Sie fressen von Mischrationen bevorzugt kleine Partikel. Große Partikel sortieren sie aus, besonders dann, wenn sie relativ hart sind. Dies lässt sich sehr gut bei Spindelscheiben oder bei ungehäckseltem oder zu lang gehäckseltem (über 6 cm) Stroh beobachten.
  • Bei Maissilagen mit Häckselqualität 3 und schlechter treten im Restfutter gehäuft Stängelteile und Spindelscheiben auf. Dadurch fressen die Kühe weniger Strukturwirksame Faser, obwohl Analytik, Rationsberechnung sowie Mischen und Vorlegen der Ration passen.
  • Durch das selektive Fressen kommt es zu einer ungleichmäßigen Aufnahme der Mischration über den Tag hinweg. Dadurch schwankt der pH-Wert im Pansen stärker.
  • Trotz eigentlich ausreichender Strukturwirksamkeit der Ration kann es somit zu Azidosen und Pansenfermentationsstörungen kommen.
  • Zu wenig Strukturwirksame Faser kann niedrigere Milchfettgehalte, erhöhtes Auftreten von Labmagenverlagerungen, Klauenrehe u. ä. verursachen.
  • Zudem kann es zu Fehlern bei der Probenahme und Analytik von Maissilagen und Mischrationen kommen.

Schlechte Häckselqualitäten liegt insbesondere an technischem und menschlichem Versagen.

  • Unscharfe Messer und/oder eine abgenutzte Gegenschneide
  • Falsche Messer (für Gras statt Mais)
  • Kein optimaler Druck auf den Schneiden
  •  Je länger die Häcksellänge ist, desto höher ist das Risiko einer schlechten Häckselqualität. D.h. bei längerer Häcksellänge von Erntebeginn an durchgängig überwachen.
  •  Führende Landmaschinenhersteller bringen neue Technologien auf den Markt, um den Spagat zwischen hohen Häckslerleistungen und guter Häckselqualität zu bewältigen (z.B. neue Aggregate)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert